Ziel der Untersuchung
Nach der hier beschriebenen Methode lassen sich alle Gewebeschnitte mit ihren Gewebestrukturen als Übersichtsfärbung darstellen.
Prinzip der Färbung
Das positiv geladene Hämalaun nach Meyer verbindet sich elektropolar mit den negativ geladenen Nukleinsäuren (Histone u. Protamine) des Chromatins im Kern. Das saure Eosin verbindet sich elektropolar mit den positiv geladenen Bestandteilen des Gewebes.
Durchführung
Schnitte in Xylol entparaffinieren * | 2 x 10 Min |
absteigende Alkoholreihe* bis zum A. dest. durch mehrmaliges Eintauchen überführt. | je ca 1 Min |
Objektträger in Hämalaun-Lösung n. Meyer überführen | 8-10 Min |
Bläuen in warmes o. kaltes Leitungswasser überführt. Der überschüssige Farbstoff muss zügig durch das Leitungswasser entfernt werden. | kalt 10 Min, warm 5 Min |
Objektträger durch mehrmaliges Eintauchen in A. dest. von überschüssigem Leitungswasser befreien | 30 sec -2 Min |
Objektträger in Eosin-Lösung überführen | 30 sec -2 Min |
Entwässern | |
*Entparaffiniert: Xylol: 100% - 2x schwenken; Isopropanol: 96%- 2x/70% - 1x insgesamt jeweils 3x
**Absteigende Alkoholreihe: mehrmaliges Eintauchen; umgekehrte Reihenfolge s.o.
***Aufsteigende Alkoholreihe: Xylol 70%/96%/100%
Allgemein lässt sich sagen, dass Eosin, je nachdem ob wässrig oder alkoholisch, sich im selben Medium der aufsteigenden Alkoholreihe sehr schnell herauslöst. Am stärksten jedoch im A. dest. und 70%igen Isopropanol.
Hämatoxylin und Hämatein
Hämatoxylin ist ein Naturfarbstoff, der durch Ätherextraktion aus dem roten Kernholz des in Mittelamerika heimischen Campechebaumes (Blauholz) gewonnen wird. Es bildet farblose oder gelbliche Prismen, die in kaltem Wasser schwer, in heissem Wasser, Alkohol oder Äther dagegen leicht löslich sind.
Der wirksame Farbstoff ist allerdings nicht das Hämatoxylin selbst, sondern sein Oxidationsprodukt Hämatein.
Die Oxidation von Hämatoxylin zu Hämatein (Reifen) geschieht allein durch den Luftsauerstoff im Verlauf einiger Wochen, kann aber durch den Zusatz von Oxidanzien unmittelbar erzielt werden (künstliche Reifung, hier: Natriumjodat). Dabei ist darauf zu achten, dass der Farbstoff nicht durch weitere Oxidation gebleicht wird (Überreife). Durch weitere Oxidation aus Hämatein entstehende Oxihämateine sind für die Färbung unbrauchbar, weshalb die Färbelösungen mit der Zeit an Färbekraft verlieren (Luftoxidation).
Hämatein ist ein schwach negativ geladener Farbstoff. Der Isoelektrische Punkt liegt bei pH 6,5. Hämateinlösungen sind für die histologische Technik praktisch ohne Nutzen. Erst durch Zusatz verschiedener Alaunsalze (hier: Kalialaun) entstehen Hämatoxylinlacke, die stark positiv geladen sind und sich zur progressiven Anfärbung vor allem der Zellkerne eignen. Bei der Ausbildung der Farblacke kommt es zur Komplexverbindungen von Hämatein mit den jeweiligen Metallionen der Alaune. Die Farbe der Hämatoxylinlacke ist abhängig vom pH-Wert: Unter pH=3 erscheinen die Lösungen rotbraun, bei höherem pH-Werten tritt die blaue Farbe auf. Durch dieses “Bläuen” wird die Färbung gleichzeitig fixiert, da die Hämatoxylinlacke bei höherem pH-Wert schlechter löslich sind.
Färbeergebnis
Kerne, Kalk, Knorpel | blau |
Muskulatur, Erythrozyten | rot |
Cytoplasma, collagenes Bindegewebe | rosa |
Ziel der Untersuchung Nach der hier beschriebenen Methode lassen sich alle Gewebeschnitte mit ihren Gewebestrukturen als Übersichtsfärbung darstellen. Prinzip der Färbung Das...
mehr erfahren » Fenster schließen Ziel der Untersuchung
Nach der hier beschriebenen Methode lassen sich alle Gewebeschnitte mit ihren Gewebestrukturen als Übersichtsfärbung darstellen.
Prinzip der Färbung
Das positiv geladene Hämalaun nach Meyer verbindet sich elektropolar mit den negativ geladenen Nukleinsäuren (Histone u. Protamine) des Chromatins im Kern. Das saure Eosin verbindet sich elektropolar mit den positiv geladenen Bestandteilen des Gewebes.
Durchführung
Schnitte in Xylol entparaffinieren * | 2 x 10 Min |
absteigende Alkoholreihe* bis zum A. dest. durch mehrmaliges Eintauchen überführt. | je ca 1 Min |
Objektträger in Hämalaun-Lösung n. Meyer überführen | 8-10 Min |
Bläuen in warmes o. kaltes Leitungswasser überführt. Der überschüssige Farbstoff muss zügig durch das Leitungswasser entfernt werden. | kalt 10 Min, warm 5 Min |
Objektträger durch mehrmaliges Eintauchen in A. dest. von überschüssigem Leitungswasser befreien | 30 sec -2 Min |
Objektträger in Eosin-Lösung überführen | 30 sec -2 Min |
Entwässern | |
*Entparaffiniert: Xylol: 100% - 2x schwenken; Isopropanol: 96%- 2x/70% - 1x insgesamt jeweils 3x
**Absteigende Alkoholreihe: mehrmaliges Eintauchen; umgekehrte Reihenfolge s.o.
***Aufsteigende Alkoholreihe: Xylol 70%/96%/100%
Allgemein lässt sich sagen, dass Eosin, je nachdem ob wässrig oder alkoholisch, sich im selben Medium der aufsteigenden Alkoholreihe sehr schnell herauslöst. Am stärksten jedoch im A. dest. und 70%igen Isopropanol.
Hämatoxylin und Hämatein
Hämatoxylin ist ein Naturfarbstoff, der durch Ätherextraktion aus dem roten Kernholz des in Mittelamerika heimischen Campechebaumes (Blauholz) gewonnen wird. Es bildet farblose oder gelbliche Prismen, die in kaltem Wasser schwer, in heissem Wasser, Alkohol oder Äther dagegen leicht löslich sind.
Der wirksame Farbstoff ist allerdings nicht das Hämatoxylin selbst, sondern sein Oxidationsprodukt Hämatein.
Die Oxidation von Hämatoxylin zu Hämatein (Reifen) geschieht allein durch den Luftsauerstoff im Verlauf einiger Wochen, kann aber durch den Zusatz von Oxidanzien unmittelbar erzielt werden (künstliche Reifung, hier: Natriumjodat). Dabei ist darauf zu achten, dass der Farbstoff nicht durch weitere Oxidation gebleicht wird (Überreife). Durch weitere Oxidation aus Hämatein entstehende Oxihämateine sind für die Färbung unbrauchbar, weshalb die Färbelösungen mit der Zeit an Färbekraft verlieren (Luftoxidation).
Hämatein ist ein schwach negativ geladener Farbstoff. Der Isoelektrische Punkt liegt bei pH 6,5. Hämateinlösungen sind für die histologische Technik praktisch ohne Nutzen. Erst durch Zusatz verschiedener Alaunsalze (hier: Kalialaun) entstehen Hämatoxylinlacke, die stark positiv geladen sind und sich zur progressiven Anfärbung vor allem der Zellkerne eignen. Bei der Ausbildung der Farblacke kommt es zur Komplexverbindungen von Hämatein mit den jeweiligen Metallionen der Alaune. Die Farbe der Hämatoxylinlacke ist abhängig vom pH-Wert: Unter pH=3 erscheinen die Lösungen rotbraun, bei höherem pH-Werten tritt die blaue Farbe auf. Durch dieses “Bläuen” wird die Färbung gleichzeitig fixiert, da die Hämatoxylinlacke bei höherem pH-Wert schlechter löslich sind.
Färbeergebnis
Kerne, Kalk, Knorpel | blau |
Muskulatur, Erythrozyten | rot |
Cytoplasma, collagenes Bindegewebe | rosa |